Social Trading beschreibt eine wirtschaftliche Situation, in der Finanzinvestoren relevante Hintergrundinformationen aus gemeinschaftlichen Internetnetzwerken (Web 2.0) erlangen. In den Handelsnetzwerken findet der Investor eine Community vor, die Tipps und Empfehlungen zu einzelnen Investitionen erteilt. Aus den Informationen ergibt sich die Möglichkeit, Finanzdaten auszuwerten und schwierige Handelsentscheidungen zu treffen.

Ein Netzwerk aus Investoren und Tradern

Ursprünglich waren Finanzinvestoren darauf angewiesen, technische Analysen zur Entscheidungsfindung zu nutzen. Zudem konnten wichtige Informationen hauptsächlich nur von Bankberatern und Fondsmanagern erlangt werden. Im Internet etablieren sich nun gemeinschaftliche Handelsnetzwerke, die aus Investoren und Tradern bestehen. Ein grundlegendes Ziel der Netzwerke ist es, die beteiligten Nutzer zur Interaktion anzuregen. Idealerweise sollen viele Mitglieder ihre Meinung offenlegen, um Interessenten eine moderne Entscheidungshilfe bieten zu können (kooperatives Trading). Aus den Meinungen der Nutzer gelingt es einem Investor beispielsweise, grundlegende Hintergrundinformationen über eine geplante Investition zu sammeln. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass Trader ihre Entscheidungen nun in Echtzeit treffen können, da sie direkt auf die Meinungen der Mitglieder reagieren können.

Transparenz im Netzwerk

Mittlerweile wird Social Trading nicht nur genutzt, um mit Interessenspartnern kooperieren zu können. Stattdessen bietet ein Handelsnetzwerk oft die Möglichkeit, das Verhalten anderer Trader zu analysieren. Deren Trades können von allen Mitgliedern des Netzwerkes eingesehen werden. In diesem Zusammenhang spielen Top-Trader eine wichtige Rolle, da deren Entscheidungen eine direkte Auswirkung auf das eigene Kapital haben können. Gleichzeitig gelingt es, aus den Fehlern anderer Trader zu lernen. Schließlich wird ersichtlich, mit welchen Strategien Gewinn oder Verlust erzielt werden kann.

Neue Formen der Finanzanalyse

Mit der Durchsetzung der Handelsnetzwerke wird der Devisenmarkt einer breiteren Masse an Interessenten zugänglich gemacht. Dies führt zu einem höheren Handelsvolumen der Kunden und damit zu einem höheren Handelsvolumen der Broker. Bei Brokern handelt es sich um Personen, die Trades auf fremde Rechnung tätigen. Oft übernehmen sie auch eine Beratungsfunktion, wobei die kontinuierliche Analyse des Marktes eine wichtige Rolle spielt. Für Broker stellt Social Trading nun eine neue Herausforderung dar. Deren Ziel ist es, die Möglichkeiten der Handelsnetzwerke mit den konventionellen Methoden der Informationsgewinnung zu kombinieren. Als Resultat ergibt sich eine neue Dienstleistung, mit der Bestandskunden gebunden werden können. Nicht selten entscheiden sich Broker, ein eigenes Netzwerk zu gründen.